Schleswig und das Quartier No.7 Der Lollfuss

Sagen und Götter Teil VIII

In einem anderen Fenster fand ich dann dieses…

Und das beinhaltete folgende Schätze:

Thors Hammer Mjöllnir, Mitte rechts, das Gjallarhorn, dieses Rufhorn gehört dem Gott Heimdall, der wie schon beschrieben die Regenbogenbrücke Bifröst bewacht. Diese verbindet das Reich der Götter, Asgaard, mit dem Reich der Menschen, Midgard. Wenn die Eisriesen angreifen, bläst Heimdall in sein Horn und warnt so Götter wie Menschen. Den Speer Gungnir (Der Schwankende) ist nicht vollständig zu erkennen, unten im Bild) 😦 Die Söhne des Zwerges Ivaldi stellten diesen magischen Speer her und schenkten ihn Odin. Der Speer verfehlt nie sein Ziel und kehrt immer wieder zu seinem Besitzer zurück, genau wie Thors Hammer Mjölnir.

Balder und der Mistelzweig

Balder ist der friedlichste, reinste und schönste der asischen Götter. Mit seiner Frau Nanna lebt Balder in Breidablik, einem himmlischen Ort in Asgaard, zu dem kein Unrecht Zutritt hat. Eines Nachts träumt er von seinem Tod. Seine Mutter Frigg nimmt daher jedem Tier und jeder Pflanze einen Eid ab, Balder nichts anzutun. Nur ein junger Mistelzweig erscheint ihr zu jung und zu klein. Alle schwören und damit gilt Balder als unverwundbar. Die Götter bewerfen Balder zum Spaß mit Waffen, Steinen und Zweigen – ihm passiert nichts.
Der listige Loki aber baut aber aus dem jungen Mistelzweig einen Speer und veranlasst Balders blinden Bruder Hödur, diesen auf Balder zu werfen. Balder wird getroffen und stirbt.
Die Götter bitten Hel, die Göttin der Unterwelt, Balder wieder freizugeben. Hel fordert darauf dass alle Lebewesen und sogar Steine und Metalle um Balder weinen müssen, damit er nach Asgaard zurückkehren kann.
Alle trauern und weinen.
Die Tränen der Mutter Frigg werden zu weißen Beeren auf der Mistel. Balder darf zurückkehren. Frigg küsst aus Freude darüber jeden, der unter dem Mistelzweig steht… und auch unter dem Lollfußer Mistelzweig darf man sich gerne küssen… 🙂

Die Raben Hugin und Munin (Gedanke und Erinnerung) gehören Odin. Snorri Sturloson schreibt in der Snorra-Edda:
Zwei Raben sitzen auf Odins Schultern und sagen ihm alles ins Ohr, was sie sehen und hören. Sie heißen Hugin und Munin. Bei Tagesanbruch entsendet er sie, um über die ganze Welt zu fliegen und zur Frühstückszeit kehren sie zurück. Von ihnen erfährt er viele Neuigkeiten.

Snorri und die Edda

Wer sind eigentlich Snorri und Edda? Der Isländer Snorri Sturluson wurde 1179 geboren. Er schrieb für den norwegischen König Hakon Hakonarson und dem Jarl (Wikingerkönig) Skuli um 1220 die Snorra-Edda. Dies ist ein Lehrbuch für Skalden (eine altnordische Bezeichnung für „Dichter“. Alte mythologische Lieder, Götter-Geschichten und Heldenlieder werden hier erzählt.

Schleswig und das Quartier No.7 Der Lollfuss

Sagen und Götter Teil VII

Iduns Apfelbaum

Die Asengöttin Idun sorgt mit ihren goldenen Äpfeln der ewigen Jugend dafür, dass die Götter nicht altern. Sie ist verheiratet mit Bragi, dem Gott der Dichter.
Eines Tages entführt der Riese Thiazi mit Hilfe des listigen Loki sie und ihre goldenen Äpfel ins Riesenreich Thrymheim. Die Götter altern und vermissen Idun und ihre Äpfel. Loki wird beauftragt, Idun zurückzuholen. Er verwandelt sich mit Hilfe von Freyjas Falkengewand in einen Falken und fliegt nach Thrymheim. Dort verwandelt er Idun in eine Haselnuss und trägt sie im Schnabel zurück nach Asgard. Der Riese Thiazi bemerkt dies, verwandelt sich in einen Adler und nimmt die Verfolgung auf. Loki erreicht jedoch rechtzeitig das rettende Asgard. Idun verteilt ihre goldenen Äpfel an die Götter, die somit wieder ewig jung sind.


Es ist aber nicht beschrieben, wo genau diese speziellen Äpfel wachsen, und wer sich das schon immer gefragt hat, erhält nun die Lösung dieses Rätsels:
Hier im Lollfuß bei Horst und Brigitte im Vorgarten!

In vielen Geschichten der Edda wird beschrieben, wie die Götter die Gestalt wandeln können. Sie werden vorübergehend zu Falke, Adler, Schlange, Seehund, Lachs, Stute, Fliege, Haselnuss. Wenn ihr also einen Falken seht, erblickt ihr im Moment vielleicht Freyja oder Loki…

Stay tuned… 🙂

Schleswig und das Quartier No.7 Der Lollfuss

Sagen und Götter Teil VI

Heimdall

Der Gott Heimdall bewacht die Regenbogenbrücke „Bifröst“, die die Welt der Menschen „Midgard“ mit der Welt der Götter „Asgard“, verbindet. Er wurde in der Urzeit von neun Müttern geboren, bei denen es sich vermutlich um die neun Wellentöchter des riesigen Meeresgottes „Agir“ handelt. Heimdall ist im Besitz des „Gjallahorns“, einem Rufhorn, dessen Klang in allen neun Welten zu vernehmen ist und die Götter vor dem herannahenden Krieg „Ragnorök“ warnt.

Ragnarök heißt der Kampf der Götter und Riesen, in dessen Folge die ganze Welt untergeht. Drei Jahre heftiger Kämpfe und dann ein ebenso langer Fimbulwinter kündigen ihn an.
Die goldenen Zähne Heimdalls gelten als Ursprung des Sprichwortes: „Morgenstund hat Gold im Mund“.

Mimirs Brunnen

Mimir ist der Hüter des Quells der Weisheit. Diese entspringt am Fuße des Weltenbaumes und wird als „Mimirs Brunnen“ bezeichnet. Mimir wurde geköpft, doch sein Haupt lebt trotzdem weiter. Jeden Morgen trinkt er Met aus seinem Weisheitsbrunnen und die Götter holen sich Rat bei ihm. Als Odin jedoch einen Schluck aus dem Quell erbittet, fordert Mimir von ihm ein Auge als Opfer. Von Mimir erfahren wir erstmals im älteren Teil der isländischen Lieder-Edda, der „Völuspa“ (Der Werdegang der Seherin). Er spielt aber auch in weiteren altnordischen Sagas eine Rolle und Fachleute vermuten, das die Gestalt Mimirs in viertausendjährigen indoeuropäischen Mythen verwurzelt ist.

Die gelbe Blume

„Vergiss das Beste nicht“, lautet die Weisheit dieser alten Schleswiger Sage, welche die damalige Burg auf der Möweninsel zum Mittelpunkt hat. „Jürgensburg“, „Erichsburg“, „Abelsburg“, keiner weiß es heute noch genau, aber sicher ist, dass sie längst verfallen war, als der Sage nach ein Schleswiger dort einen hellen Schein sah. Auch die mittelalterlichen Holzbrücken, die einst die Insel mit der Stadt verbanden, existieren nicht mehr. So folgte der Schleswiger, ganz nach Sagenart, über das Wasser laufend dem Leuchten – und fand auf der Insel die alte Burg wieder vor.

Soweit also die Geschichten, die auf den Schaltkästen vorgestellt wurden, doch die Reise auf dem Lollfuß ist damit noch nicht zu Ende. Stay tuned. 🙂

Schleswig und das Quartier No.7 Der Lollfuss

Sagen und Götter Teil V

Ein kleiner Blick ins Fenster vom „Beowulf“ Met gibt’s massig… 🙂 Trinkhörner in allen Größen, Amulette, Schmuck…

Aber auch Gürtel, Schwerter, Runensteine…

Und natürlich Weisheiten… 🙂

… und viele schöne Häuser…

Eine Treppe mit 90 (!) Stufen nach oben. Ich wusste gar nicht, dass Schleswig so einen hohen Berg hat…

Und den Blick hat man, wenn man oben angekommen ist nach unten… 🙂

… und weit über die Dächer bis zur Schlei…

Hier steht auch etwas, was mit der Skandinavischen Mythologie nichts zu tun hat: Die Liebesschlange. Dennoch wurde sie errichtet und wer mag, kann sich da sein Schloss hinhängen und den Schlüssel ins Maul werfen. Dort wird er für alle Zeiten bewacht…

Das war’s erst einmal für heute… Stay tuned…

Schleswig und das Quartier No.7 Der Lollfuss

Sagen und Götter Teil IV

Heute morgen bin ich noch einmal nach Schleswig gefahren um einige ungeklärte Informationen ins richtige Lot zu bringen. Und auch um einige Bilder noch einmal neu anzufertigen. Nicht nur neu, ich hatte auch zwei Bilder von den Schaltkästen vergessen… 😦

Ferner wollte ich auch die Sache abgeklärt haben, was es mit diesen 8 Quartieren von Schleswig auf sich hatte. Und bei dieser Aufgabe lernte ich nicht nur sehr nette Menschen kennen, allen voran das Pärchen von „BEOWULF“, welches sich nicht nur mit den Mythen der nordischen Sage sehr gut auskannte, sondern im Laden auch alles anbot, was damit zu tun hatte. Viiiiiel Met vor allen Dingen. 🙂 Während wir uns unterhielten, bekam ich aber auch eine Menge an Informationen, was diese beiden sich für Mühe gegeben hatten um eine interessante Website dafür herzustellen. Über 100 DIN A4 Seiten übergaben sie der Stadtverwaltung.

Nun, ich werde mich beizeiten tiefer in die Mythologie einarbeiten und dann Richtigstellungen vornehmen.Was jetzt aber nicht darüber hinwegsehen soll, dass es vom Beowulf keine Website gibt 🙂 Schaut mal rein…

https://beowulf-shop.de/de/

Des weiteren wollte ich von ihnen wissen, wie denn nun die 8 Quartiere von Schleswig heißen. Von Vieren wusste ich: Das 7. war der Lollfuß und der Hesterberg, (?) das 6. Der Schleswiger Holm, das 8. Friedrichsberg… Aber von den anderen konnte ich auch von ihnen kein Wissen entlocken… wäre ja auch nicht mehr die nordische Sagenwelt. Aber ich sollte mich deswegen gern einmal im Städtischen Museum erkundigen. Die würden mir weiterhelfen können.

Und da lernte ich dann die nächsten sehr netten Menschen kennen. 🙂

Ich wurde praktisch vor dem Eingang sehr nett empfangen, als eine fröhlich beschwingte Dame in einem sehr schönen Kleid – muss man echt sagen… das passte wunderbar zu ihr, mich in den „Kassenraum“ bat.

Und das mit einem so umwerfenden Lächeln, Wahnsinn…

„Was kann ich für Sie tun?“, fragte sie mich dann immer noch fröhlich lächelnd.

„Hm, ich wollte eigentlich nur eine Frage stellen“, sagte ich ihr, „können Sie mir sagen, was es mit den 8 Quartieren von Schleswig auf sich hat?“

Jetzt begann eine Gesprächsrunde wie sie wohl jeder kennt… Warum, wieso, weshalb… Und es war sehr kurzweilig, vor allen Dingen, weil ich sie da auf einen Fuß erwischt haben musste, der so völlig außergewöhnlich war, dass sie mir zunächst einen Stadtplan von Schleswig gab und dann einen Kollegen anrief, der aber nicht so kurzfristig zu erreichen war.

Nun begab sie sich allein auf die Suche, im PC, in Büchern… 🙂 Doch es erwies sich als schwierig, die genannten Informationen zu bekommen.

Nach ca. 10 Minuten rief sie noch einmal bei ihrem Kollegen an und der hatte dann, was ich suchte.

Völlig entspannt schritt er die massige Treppe hinunter, ein Buch in den Händen haltend. Lächelnd stellten wir uns vor und er fing an zu erklären:

„Das ist jetzt witzig, ich habe mich gerade gestern Abend noch damit beschäftigt. Und ich kann Ihnen sagen was Sie suchen.“

Jetzt ging der Geschichtsunterricht erst richtig los. 🙂 Nur so viel: Das 1.Quartier behandelt den Schleswiger Dom und die Domfreiheit. Das 2.Quartier dreht sich um das Altstadt Rathaus, das 3. Quartier ist dann die Schubystraße. Weiter geht es mit dem 4. Quartier, dem Gallberg, weiter mit dem 5.Quartier, das sich jetzt aber in der Neuzeit nicht mehr als zusammenhängend darstellen lässt. Das ist die Michaelisstraße, der Stadtweg, Großer Markt, Lange Straße, das Hohe Tor und die Maria Magdalena Kirche. Ich werde beizeiten all das näher besuchen. Mal schauen, was ich da alles entdecke. 🙂 Doch jetzt geht’s erst einmal weiter mit den Nordischen Mythen…

Abels Jagd

Um König Abel ranken sich viele alte Schleswiger Sagen. Er ermordete seinen eigenen Bruder, spukte nach seinem Tod im Dom, wurde gepfählt und im Sumpf hinter Schloss Gottorf versenkt. Dort soll er bis heute in Begleitung von neun Jagdhunden sein Unwesen als wilder Jäger treiben.

Die schwarze Greet

Margarethe Sambiria (um 1232-1282) entstammte einem Adelsgeschlecht. Sie war die Frau des Königs Christoffer von Dänemark. Nach dessen Tod 1259 übernahm sie als Vormund des gemeinsamen Sohnes auch die Amtsgeschäfte als Königin von Dänemark.

Zwei arme Fischer, die auf dem Schleswiger Holm wohnten, hatten die ganze Nacht vergeblich gearbeitet und zogen zum letzten Male ihre Netze wieder leer herauf. Als sie nun traurig heimfahren wollten, erschien ihnen die schwarze Greet, in königlicher Pracht mit Perlen und Diamanten geschmückt, aber im schwarzen Gewande. Die sprach zu den Fischern: „Legt eure Netze noch einmal aus. Ihr werdet einen reichen Fang tun. Den besten Fisch aber, den ihr fangt, müsst ihr wieder ins Wasser werfen.“ Sie versprachen es und taten, wie die Greet gesagt.

Der Fang war so überschwänglich groß, dass ihn der Kahn kaum fassen wollte. Einer der Fische aber hatte Goldmünzen statt der Schuppen, Flossen von Smaragd und auf der Nase Perlen. „Das ist der beste Fisch“, sprach der eine und wollte ihn wieder ins Wasser setzen. Aber des andre wehrte ihm und versteckte den Fisch unter der Übrigen, dass die Greet ihn nicht sähe.

Dann ruderte er hastig zu; denn ihm war bange. Ungern folgte ihm sein Gefährte. Aber wie sie so hinfuhren, fingen die Fische im Boote allmählich an zu blinken wie Gold; denn der Goldfisch machte die Übrigen auch golden. Der Nachen ward immer schwerer und versank endlich in die Tiefe, in die er den bösen Gesellen mit hinabzog. Mit Not entkam der andere und erzählte die Geschichte den Holmer Fischern.

Harald Blatant (Blauzahn)

Die Taufe des „Harald Blauzahn“ genannten dänischen Wikingerkönigs Harald Blatant Gormson (um 919-998) am Poppostein bei Helligbek. Sieverstedt im Jahre 960 markiert den Übergang vom Heidentum zum Christentum in Dänemark. Der Sage nach soll Bischoff Poppo den König Harald Blauzahn von der großen Macht seines Gottes überzeugt haben, indem er ein glühendes Eisen in die Hand nahm, dabei aber unverletzt blieb. Wahrscheinlicher aber ist, dass die Taufe Haralds aus politischem Kalkül heraus erfolgte – der längst christianisierte Süden wurde so von einer Kriegsbedrohung zu einem Handelspartner. Haralds Beiname Blauzahn findet sich heute an Datenübertragungstechnik an vielen Geräten unter dem Begriff „Bluetooth“ wieder….

Stay tuned, es bleibt spannend… 🙂

Noch eine Information zum Mythenpfad

Lollfuß – Blog – Aktuell

Schleswig und das Quartier No.7 Der Lollfuss

Sagen und Götter Teil III

Ein paar Schritte weiter stoßen wir auf „Gulliborsti“, den Eber mit den goldenen Borsten, die nachts leuchten und Funken versprühen. Er wurde von den Zwergen Sindri und Brokkr gefertigt. Er ist nach der germanischen Mythologie der ständige Begleiter Freyrs. Er zieht seinen Wagen durch die Luft und über das Wasser. Bei Tag und bei Nacht.

Freyja erhält die Halskette „Brisingamen“ von den Zwergen.
Freyja ist eine Magierin, die Göttin der Liebe, als die schönste aller Göttinnen ein Symbol für die weibliche Sexualität. Sie besitzt eine Kutsche, die von Katzen gezogen wird und kann sich auch selbst in eine Katze verwandeln. Die Zwerge Alfrigg, Dvalin, Grerr und Berlingr schmieden die kostbare , magische Halskette Brisingamen. Freyja entdeckt das besondere wunderschöne Schmuckstück und will es den Zwergen für Gold und Silber abkaufen. Diese lehnen ab; Gold, Silber und andere Schätze haben sie genug. Sie verlangen, dass Freyja als Preis für die Halskette mit jedem der vier Zwerge eine Nacht verbringen muss…

Seither ist Freyja die Besitzerin der Halskette. Der Schmuck Brisingamen wird auch mit der Regenbogenbrücke Bifröst in Verbindung gebracht, dem Verbindungsweg zwischen Himmel und Erde. An Freyjas Hals wird Brisingamen zu einem Symbol der Früchte des Himmels und der Erde. Freyja beschenkt der erde Schätze, wann immer sie weint. Treffen ihre Tränen auf Felsen, verwandeln sie sich in Gold, fallen sie ins Wasser, werden sie zu Bernstein.
Hier ist nun die Szene dargestellt, in der Freyja als Katze von den Zwergen die geschmiedete Halskette Brisingamen abholt.

Die Wölfe Geri und Freki (Gierig und Gefräßig) gehören zu Odin. Nach der Edda verzehren die Wölfe in Valhall alle Speisen, die Odin gereicht werden, während der Gott sich nur von Met ernährt.

Das Eichhörnchen Ratatösk wohnt auf der Weltenesche Yggdrasil und übermittelt Nachrichten, streut Gerüchte und sät Zwietracht und Unruhe zwischen den neun Welten. Im Lollfuß verstecken sich mehrere goldene Eichhörnchen…

Zwerge-

Zwerge sind kleinwüchsige, meist grimmige Wesen, die jedoch handwerklich sehr geschickt sind und oft über magische Fähigkeiten verfügen. Sie vermeiden das Sonnenlicht, weil es sie versteinern lässt. Sie lieben die Dunkelheit und hausen unter Baumwurzeln oder in Höhlen unter der Erde. Oft sind sie Hüter von Schätzen. Als Wohnorte gelten Nidorellir oder Schwarzalbenheim. In der Edda werden über 100 Zwerge benannt mit verschiedenen Begabungen und Charakteren.

Stay tuned 🙂

Schleswig und das Quartier No. 7 der lollfuss

Sagen und Götter Teil II .

Direkt unter dem Schiff befindet sich die nächste Attraktion 🙂 Ein bemalter Schaltkasten. Es gibt genau 9 davon zu entdecken. Dieser hier zeigt Thor als Beschützer der Menschenwelt. Er kämpft darauf mit seinem Hammer „Mjöllnir“ gegen das Midgard bedrohende Ungeheuer „Jörmungandr“, die Midgardschlange.

Freya weint goldene Tränen

Freya, die schönste aller Göttinnen, wird von Obr verlassen und weint goldene Tränen um ihn. Obr ist ihr Ehemann und manche Forscher meinen, es könne sich dabei um einen weiteren der über 160 verschiedenen Namen des Göttervaters Odin handeln.

Die drei Schiffe

In der nordischen Mythologie finden drei Schiffe mit besonderen Eigenschaften Erwähnung, deren Namen hier in Runen dargestellt sind.: „Ringhorn“, das Schiff des Gottes Balder, auf dem er nach seinem Tod bestattet wurde und das so groß war, dass eine Riesin helfen musste es ins Wasser zu lassen. „Skidbladnir“, das Schiff des Gottes Freyr, das immer Wind hat, egal wohin es segelt. Es lässt sich so klein zusammenfalten, dass Freyr es in einem Beutel mit sich führen kann und bietet trotzdem allen Göttern Asgards Platz. „Naglfar“, das gewaltigste Schiff aller Zeiten, gehört dem Riesen Muspel und segelt in „RagnaröK“ gegen die Götter. Es besteht aus den Nägeln der Toten und wird vom Halbgott Loki gesteuert.

Stay Tuned, es bleibt spannend

Schleswig und Das Quartier no.7 der Lollfuß

Schleswig und seine Sagen Teil I

Ich bin mal wieder nach langer Zeit in Schleswig unterwegs. Durch Zufall habe ich den Lollfuß „neu“ entdeckt. Der Lollfuß ist eines von Schleswigs Quartieren. Das 7. um es genau zu sagen. Der Lollfuß war ursprünglich eine eigene Siedlung vor den Toren der Stadt. Er war die direkte Zugangsstraße zum Schloss Gottorf, das bis 1582 seinen Zugang von Osten her hatte, Viele Handwerker, aber auch Hofbeamte siedelten sich im Lollfuß an, der im 17. Jahrhundert vollständig ausgebaut wurde. Noch heute finden sich viele Gebäude aus der Ursprungsbebauung.

Woher kommt der Name „Lollfuß“?

Die wahrscheinlichste Erklärung für diesen ungewöhnlichen Namen ist, dass es im Lollfuß viele Quellen und hervortretende Wasseradern gab und noch gibt, die ihren Ursprung in den Michaelishöhen haben. Diese Quellen wurden früher als „Lollen“ bezeichnet und dienten der Wasserversorgung der Grundstücke im Lollfuß.

1711 entstand die „Combinirte Stadt Schleswig“ aus der Zusammenfassung der Teile Altstadt, Holm, Lollfuß und Friedrichsberg. Neben den fünf Altstadtquartieren und dem Holm als 6.Quartier entstanden nun das 7. Quartier Lollfuß und das 8. Quartier Friedrichsberg.

Ganz am Anfang des Lollfuß begegnet man schon dem ersten Sagenfund: Dem magischen Schwert „Gram“ und dem Zwerg Alwiss.

Odin hatte im Apfelbaum in der Halle von Sigmund ein Schwert platziert mit dem Hinweis, nur der, für den es bestimmt sei, könne es herausziehen. Sigmund gelingt es. Aber in der Schlacht gegen Hundigs Söhne entzieht Odin Sigmund seine Gunst und zerstört seine Klinge. Bevor Sigmund nach Walhall kommt, beauftragt er seine Frau Hjördis, die Trümmer des Schwertes für ihren ungeborenen Sohn Sigurd aufzubewahren. Sigurd schmiedet später aus den Trümmern ein neues Schwert und nennt es „Gram“.

Nun steckt das Teil in den Pflastersteinen am Straßenrand und wer es heraus bringt wird König vom Lollfuß… Ich hab es nicht geschafft 😦

In der Lieder-Edda wird in 36 Strophen die Geschichte von Alwiss erzählt. Die Bedeutung seines Namens ist der Allweise oder der Allwissende, weil der Zwerg sehr weise ist und alles weiß. Alwiss hatte den Göttern hochwertige, magische Waffen geschmiedet. Diese versprachen ihm zum Dank Thors Tochter Thrud zur Frau. Vater Thor, Mutter Sif und Tochter Thrud sind aber gar nicht einverstanden, aber der Zwerg besteht auf die Absprache. Thor schlägt Alwiss dann eine Wette vor: wenn Alwiss alle Wissensfragen beantworten kann, darf er Thrud zur Frau nehmen. Listig stellt Thor nun so viele Fragen, bis der Morgen anbricht und Alwiss von einem Sonnenstrahl erfasst wird. Dieser lässt ihn versteinern und Thrud ist frei.

Gleich gegenüber steht ein Teil des Götterschiffes „Skidbladnir“.

Skidbladnir,(altnordisch:“aus dünnem Holz zusammengesetzt“) lautet der Name des Schiffes des Gottes Freyr. Der Bau dieses besonderen Schiffes wurde vom Halbgott Loki veranlasst, welcher die Zwerge zu einem Wettkampf herausforderte, in dem es darum ging, die wundersamsten Gerätschaften zu fertigen. Hierbei entstand auch Odins Speer „Gungnir“, welcher niemals sein Ziel verfehlt, das goldene Haar der Göttin Sif, der Ring „Draupnir“ von dem jede Nacht acht weitere, gleiche Ringe abtropfen, der Eber „Gullinborsti“, dessen Borsten im Dunkeln leuchten und nicht zuletzt auch Thors magischer Hammer „Mjöllnir“.

Freyrs Schiff gilt als „das beste aller Schiffe“, es ist zwar nicht das größte, aber immerhin groß genug, um alle Götter mit voller Ausrüstung aufzunehmen, es benötigt keine Ruder und hat bei gesetztem Segel immer Wind von hinten. Außerdem lässt sich Skidbladnir so klein zusammenfalten, dass Freyr es in einem Beutel mit sich herumtragen kann. Unser Schiff hier scheint sich gerade aus dem Lollfußgang heraus zu entfalten.

Der Wanengott „Freyr“ gilt als der bedeutendste Fruchtbarkeitsgott und er ist der Bruder der wunderschönen Göttin Freya. Neben Skidbladnir nennt Freyr auch den Eber Gullinborsti, ein magisches Schwert und ein Hirschgeweih sein eigen. Ihm zu Ehren wird bis heute in vielen skandinavischen Regionen in der Vorweihnachtszeit der sogenannte „Juleber“ verspeist. „Frodi“, der dänisch-schwedische Urkönig aus der Eisenzeit, gilt möglicherweise als identisch mit dem Gott Freyr. Während seiner langen herrschaft gab es regelmäßig gute Ernten, so dass niemand hungern musste und die Bauern zu Wohlstand kamen. Auch gab es keinerlei Kriege, alle Menschen im Land hatten eine gute Zeit und diese Periode wurde als „Frodis Frieden“ bezeichnet. Als Frodi verstarb, verheimlichte man seinen Tod mehrere jahre und ließ ihm offiziell weiter Verehrung zukommen, um „Frodis Frieden“ nicht zu gefährden. Aus dieser Zeit ist der altnordische Segensspruch „Ar ok Fridr“ – „Gute Ernte und Frieden“ überliefert.

Unser Schiff „Skidbladnir“ im Lollfuß soll den Beginn einer solchen Zeit für unseren Stadtteil symbolisieren. Aus diesem Grund wurde im Fundament unter dem Schiff eine Zylinderhülse mit entsprechenden Beigaben eingelassen: Für den Reichtum eine silberne Nachbildung der ersten dänischen Münze, für den Frieden ein Stück Hirschgeweih und ein bronzener Phallus für die Fruchtbarkeit. Zudem befindet sich auf dem Deck eine Schatzkiste in wikingerzeitlicher Form, welche mit verschiedenen Symbolen versehen wurde. Der Segensspruch „Ar ok Fridr“ ist dort in Runen zu lesen, eine Kornähre für die Fruchtbarkeit, Korn für die Fülle und den Frieden eine Hirschdarstellung nach Vorbildern aus Haithabu.

Stay tuned… 🙂