Ein Himmel ohne Wolken ist kein Himmel

Unter diesem Gesichtspunkt ging mein Spaziergang an der Schlei vonstatten. Wir hatten einen fantastischen blau-weiß-grauen Himmel, der mich dazu bewog die Schlei im Umfeld von Borgwedel zu untersuchen. Ich wurde nicht enttäuscht. Vielmehr wurde mir eine Information zuteil, von der ich bis dato noch gar nichts wusste. Doch dazu später mehr.

Zunächst verliefen wir uns auf einem Maisacker, von dem ich glaubte, dass man bis ans Ufer de Schlei gelangen konnte. Fehlanzeige, also wieder zurück.

An der Hauptstraße angekommen, bemerkte Sabine ein weiteres Auto, welches an einem Wanderweg parkte. Hier konnte man also den ausgewiesenen Weg nach Borgwedel begehen. Was wir auch sofort taten. Es wehte teilweise eine ziemlich steife Brise, aber es war für die Jahreszeit noch immer viel zu warm. Saharawind halt. Entlang des Weges erstellte ich immer wieder Bilder mit Blick auf die Schlei. Durch den starken Wind ergaben sich immer wieder neue Wolkenbilder am Himmel.

Und dann befanden wir uns auf einem „Lehrpfad“ für eines der „Naturerlebnisräume Schlei“. Und weil das so ist, muss ich jetzt mit den Lehrtafeln von der anderen Seite beginnen, denn hier war praktisch das Ende des Weges.

Wir begeben uns einfach rückwärts nach vorn zur ehemaligen Ziegelei in Borgwedel. 🙂

Vorbei an Insektenhotels und Streuobstwiesen.

Also ich muss schon sagen, ein museales Gelände gleichzeitig als Freizeit“park“ zu nutzen, das hat echt was. Man kann hier grillen, übernahten (in Zelten natürlich) und seine Ruhe geniessen – am Ufer der Schlei… schön geplant!

Überall in der Nähe kann man noch Artefakte der alten Ziegelei erkennen…

Und das ist sie, unsere Schlei… 🙂

Und hier befinden wir uns wieder am Anfangsort wo wir uns um 180 Grad gedreht haben um am Anfang zu beginnen… 🙂 Dieses ist übrigens wieder ein Bild, welches meine Kamera geknipst hat. Die kann das auch ohne mich… Naja, den Zeigefinger braucht’s schon, aber mehr auch nicht…

Dies war eine Zeitreise in die Vergangenheit, wie ich es nicht erwartet habe. Und es gehören noch einige Naturerlebnisräume dazu. Unter anderem auch die Gegend um Maasholm.

Dann noch der NER Galloway, von dem ich noch keine Ahnung habe wie sich mir dieser präsentiert, und der NER Moostoft in Ekenis.
Wird mir eine freude sein, da auch auf Entdeckungstour zu gehen.

See you…

Herbstmarkt Kiel Molfsee

Ein alljährliches Wiederholungsritual 🙂

Schon ziemlich früh aufgestanden… halt, nein, das war anders. Schon ziemlich früh von Sabines Wecker geweckt worden, dann noch ein zweites und drittes mal von ihrem Smartphone… bis es endlich zum Aufstehen kam… Sind eigentlich alle Frauen so? Dass sie mindestens zwei Wecker brauchen und auch nach dem dritten Bimmeln nur zähflüssig hoch kommen?
Nun, auf’s Frühstück musste aus diesen genannten Gründen dann auch verzichtet werden, wir wollten uns um 9.00Uhr auf dem Parkplatz vor dem Museum treffen. Wir kamen tatsächlich pünktlich an und nachdem wir eine Nachricht mit unseren Freunden ausgetauscht hatten, wo die denn nun sind… (Waren gerade an der Kasse und hatten uns freundlicherweise die Eintrittskarten gleich mit gekauft)… Das war doch schon einmal ein dicker fetter Pluspunkt! Keine Warterei…
Uns fiel aber schon beim Kommen auf, hier war etwas anders. Ein so hohes Aufkommen haben wir die ganzen Jahre nicht erlebt. Am Schönsten war es voriges Jahr… Da hat Corona für ein übersichtliches Feld gesorgt. Nicht nur übersichtlicher sondern auch ruhiger. Das Kindergeschrei war manchmal schon nervig, ebenso der Platzmangel durch die vielen Kinderwagen auf den ehe schon schmalen Wegen dementsprechend.
Nein, ich habe nichts gegen Kinder, ganz und gar nicht… Nur manchmal scheint Erziehungssache wirklich Glücksache zu sein. Dasselbe gilt für manchen Hundebesitzer, die einfach mal ums Eck, sind ja genug da, und dann da die Viecher ihr Geschäft machen lassen. Natürlich ohne den Dreck zu entsorgen. So, das nur zu Anfang…

Wie bereits beschrieben, habe ich mich auf SW gestürzt, und auch heute einige Bilder geschossen, wo dieses eben ganz und gar nicht passt. Wenn man gleich zu Anfang von Farben erschlagen wird, kann es eine Beruhigung sein in SW zu fotografieren. Doch es nimmt dem ganzen auch den Wumms. So habe ich mir erlaubt, bei einigen Motiven zwei Versionen vorzulegen. Das hat jetzt nicht den Grund, dass der geneigte Leser sich die ihm „bessere“ Version bestimmen soll, wie es ja bei vielen FC’s gern gemacht wird, sondern es soll mein Empfinden für die jeweilige Situation etwas besser erklären. Das Farbe manchmal die durchschlagendere Wirkung erzielt. Das wird in Zukunft zwar meine Motive einschränken, aber wie ich schon sagte: Entschleunigung ist mein Ziel… Ade, Bilderflut!

So, fangen wir doch einfach mal an: Gleich zu Anfang wurden wir von Farbe erschlagen, und ich stürzte mich auch gleich hemmungslos darauf.

Schwarzweiß wurde mit einem digitalen Grünfilter verstärkt.

Der sogennannte Pfaffenhut. Auch ein Kürbis. Ohne Filterverstärkung. Ich finde, Farbe bringt da sehr viel mehr einzelne Informationen zur Geltung, während ich in der SW-Version eine etwas stärkere Plastizität vernehme. Widersprecht mir, wenn ich mich irre… 🙂

Ich werde es mir niemals nehmen lassen, Fotografen beim Fotografieren zu fotografieren… zu köstlich! Selbst John Wayne konnte seine Knarre nicht schneller ziehen als Corinna ihr Smartphone. 🙂

Bollerwagen für alles Mögliche. Später saßen da Kleinkinder drin und jede Menge erworbenes zum Essen und Anschauen… Sie waren sehr schnell weg…

Hier bin ich mir im Zweifel. Das Bild enthält eine Unmenge an Informationen, die in Farbe wesentlich einfacher zu entschlüsseln sind, als in Graustufen. SW erscheint mir hier definitiv fehl am Platz – oder doch nicht? Hm…

Auch hier wurde ein digitaler Grünfilter im SW-Bild eingesetzt, Weil, wir wissen ja: Grün und Rottöne haben in SW die gleiche Signalwirkung. Sprich: Sie sehen farblich gleich aus. In diesem Fall hellte der Grünfilter die grünen Blätter auf und sorgte so für die klarere Darstellung der schönen roten Beeren. Dennoch: In Farbe gefällt es mir besser… 🙂

Die Macht der Bilder! Dieses Schild befand sich an einem Kaffeewagen. Und hatte eine völlig andere Information. Doch die gefiel mir nicht, so machte ich diese daraus. Doch so hat es nie geheißen… Glaube nur dem Bild, welches du selbst gefälscht hast! 🙂

Hier bin ich mir eindeutig sicher, dass SW die richtigere Wahl ist. Und das nicht nur wegen des geschichtlichen Hintergrundes. Es lässt sich einfacher differenzieren, was da eigentlich alles steht.

Auch hier würde ich mich schwer tun mit der Entscheidung: pro Farbe für die Fröhlichkeit, die sie auch auf den Taschen ausstrahlt, SW für die geometrischen Formen und die Formenwiederholung. Spannend, nicht wahr?

Der ist mit seinen Langohren nur dazu da, damit ich nichts vergesse… 😉

Vogelscheuchenknipser…

Dieses Schild sollte ich mir eigentlich jeden Tag anschauen…

Wir befinden uns in einem Freilichtmuseum und da gibt es natürlich auch noch andere Sachen zu entdecken. Türen z.B. Alte Türen… mit vielen grafischen Mustern… eigentlich müsste ich dafür noch eine eigene Serie beginnen. Mal sehen, nächstes Jahr. Hierfür reicht SW völlig aus.

Etwas, was mich völlig überrascht hat, war dieser Zufallsschuss. Eigentlich schon recht gut belichtet, doch was AFFINITY daraus gemacht hat, ist schon eine Klasse für sich. Hier tendiere ich eindeutig zum SW-Foto. >Es passt für mich einfach alles! Übrigens, KEIN HDR! Alles aus einem Bild.

Auch hier, keine zwingende Notwendigkeit für mich vorhanden, Farbe zu benutzen. 🙂

Details, Details, Details, wie oft übersieht man sie…. Auch hier kein zwingender Grund, Farbe zu benutzen…

Das Labor des Milchkontrolleurs… auch hier nichts, was für Farbe spricht…

Nach sechs (!) Stunden wieder am Ausgang angekommen. Ich halte es nach wie vor für schwierig Rostoptiken in SW zu dokumentieren. So bin ich hier auch ein wenig unschlüssig und entscheide mich für Farbe. Sollte es künstlerischen Anforderungen entsprechen würde ich wohl eher die Graustufenabteilung wählen… 🙂

Noch einmal aus einer anderen Beobachtungsperspektive… Mir gefällt der tolle rost/blau Kontrast, aber auch die SW Version… Und jetzt sitze ich vor dem Dilemma, was nehmen, wofür? Und auf diese weiteren Diskussionen mit mir selbst freue ich mich wie ein Schneekönig… es bleibt spannend! 🙂

Der Moment, wo man merkt, wo man eigentlich immer schon stand…

… es nur nicht wahr haben wollte. 🙂

Heute Abend setzte ich mich wie so oft in den letzten Jahren vor den Computer und begann meine Bilder zu bearbeiten… ich fragte mich den ganzen Tag schon – WARUM baut Leica eine Kamera die ausschließlich Schwarzweißbilder erzeugt. War das aus einer Laune heraus? Oder weil man immer schon den Namen Leica mit ikonischen SW-Bildern in Verbindung brachte. Dieses aber nun in Zement gießen wollte? Was zum Teufel haben die sich dabei gedacht?

Nun, ich hatte gestern schon eine Eingebung dessen, als ich merkte was SW aus meinen Farbbildern macht und anschließend mit mir. Ich nutze ein Programm von NIK um meine bunten Bildchen in Schwarzweiße Meisterwerke umzuwandeln. Schön finde ich die vielen Vorlagen, die mir gegeben werden um meine Richtung zu finden. Doch ich bin ja nicht starr darauf fixiert oder nehme gleich die erstbeste Auswahl an.

Nach vielen Versuchen, ja ich versuche… tatsächlich jetzt meinen Stil zu finden… wobei vor einigen Stunden habe ich ihn gefunden. Was mich auch gleich dazu veranlasst hat, meine Welt NUR NOCH in Schwarzweiß zu sehen. Ich habe mich seit Jahren gefragt, warum meine Bilder so blass und unaufgeregt aussehen. Nun, nicht alle, aber die meisten. Und auch gleich in meinem Hauptsektor, Portrait- und Akt… Heute habe ich das gleiche Phänomen bei Landschaftsbildern bemerkt. Obwohl ich in dem Bereich schon länger mit einer stärkeren Kontrast und Strukturanwendung arbeite, wollte das Bild nicht so richtig zu mir „sprechen“. 🙂 Heute dann die Offenbarung: Ja, es geht auch in SW. Nur herbstliche Bilder oder Bilder mit vielen Farben, wehren sich noch vehement. 🙂

Ich berausche mich gerade an dieser Macht des SW. An die schöne Definierung der Körper und den starken Kontrasten in der Landschaftsfotografie… macht süchtig!

… und jetzt in Schwarzweiß…

Das ist einfach so vieles mehr…

… und jetzt Schwarzweiß:

Einfach irre…

Jetzt einmal mit meinem Lieblingsobjekten:

Sieht schon ganz gut aus, aber… mir fehlt der Aha- Moment…

Die Zeichnung im Gesicht, der ganze Ausdruck ist ja schon fast ein anderer… Ich denke, ich weiß jetzt, warum Leica so konsequent auf die Leica M, wie Monochrome setzt. SW ist so eindringlich, so weit weg von effektheischenden Farben, die sogar ein Bild verfälschen können. Ich werde ab sofort dieses Phänomen weiter untersuchen und mich weiter an dem erfreuen, was gerade mit mir passiert :-)))

… und jetzt das krasse Gegenstück… wobei ich auch zugeben muss… Beauty gehört so… und nicht anders. Deshalb heißt es ja auch so. 🙂

… aber, und das hat mich völlig verblüfft: Hier ist LEBEN im Gesicht und ein Ausdruck, den ich im oben angeführten Bild leider nicht erkennen kann… Schon spannend, nicht? Ein letztes Beispiel noch:

Zwar ein wenig weicher als üblich, und daher vielleicht auch ein wenig verfälschend, dennoch, das gleiche Bild in SW ist da viel aussagekräftiger.

… oder? 🙂

Also, ab heute nur noch Schwarzweiß… bis auf Herbstfarben.. 🙂

Natürlicher geht nicht… 🙂