Zustand der allgemeinen Verfassung, Update II

Aus und Vorbei.

Nach vier Tagen und Nächten bin ich nach einer weiteren schlaflosen Nacht und mit Schmerzen im Bauchraum und im unteren Teil der Wirbelsäule widerwillig zur Arbeit gefahren. Ich hatte es nicht eilig, fuhr dementsprechend langsam. Ob ich heute zu spät kam oder nicht war mir mehr als egal. Ein schöner Morgen der mich begleitete. Eigentlich sollte ich glücklich sein, so etwas zu erleben. War ich aber nicht.

Bssss…. wegdusel….

Tuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuut-Tuuuuuuuuuuuuuut…… dröhnte es plötzlich, ich begriff noch in letzter Sekunde, was da ablief! Riss das Steuer herum und konnte so eine saftige Kollision mit der Leitplanke der Levensauer Hochbrücke verhindern. Das Maß war jetzt voll!

Gestern noch hätte ich beinahe einen Fußgänger wegen Müdigkeit am Steuer erledigt, heute mich fast selbst. So würde es nicht weiter gehen. Von 6.00 morgens – 14.00 am Nachmittag mit einem hohen Tempo arbeiten, bei erschwerten Coronabedingungen und einer Scheißbelüftung in den Maschinenhallen, die einen imposanten Lärmpegel zur unwirklichen Szenerie hinzufügten. Zuerst war mein Gedanke in die Umkleidekabinen zu gehen, doch mein Innerstes trat einen gänzlich anderen Weg an: Direkt in die Meisterbude. Dort fackelte ich nicht lange, gab meine Stempelkarte ab und verließ nach einem kurzen Gespräch das Gelände.

Mein Körper und mein Geist waren zu diesem Zeitpunkt nicht im Einklang, ich fühlte mich dermaßen beschissen, dass ich mich in meinen Wagen setzte und erst einmal hemmungslos los heulte. Das war nicht mehr meine Welt, und schon gar nicht meine Arbeitswelt. Nach einer viertel Stunde beruhigte ich mich wieder ein wenig, startete den Motor und trat den Heimweg an. Nach vier, fünf Kilometern verschwanden meine unerträglichen Bauchschmerzen so langsam.

Kaum zu Hause angekommen, musste ich an einem hohen Rapsfeld vorbei, rechts am Rand traten sich vier Damhirsche auf die Hufe… Ich hielt an und fragte durch die geöffneteScheibe, ob sie über die Straße wollten. Eine Antwort gab es nicht, doch mit ein zwei Sätzen waren sie bald auf der gegenüber liegenden Seite verschwunden…

Im Haus selbst räumte ich die Geschirrspülmaschine ein, es war doch so einiges von ein paar Tagen liegen geblieben. Keine Zeit, kaputt, fertig… eigentlich wir beide gemeinsam: Seit Monaten schon krachte Sabine nach der Arbeit aufs Sofa und kam da auch vor zwei Uhr nachts nicht wieder hoch. Scheiß Zeit im Moment.

Dann überlegte ich mir, was ich weiter tun sollte, gleich zu meiner Leihbude fahren und den Sachverhalt mal ganz neu klären?

Ich ließ den Geschirrspüler rappeln und fuhr los. Da kam mir ein anderer Gedanke: Irgendwie musst du ja den jetzigen Tag als arbeitsunfähig markieren lassen, und überhaupt. Ich entschied mich zu meinem Hausarzt zu fahren und mit ihm über mein Problem zu reden. Einen Termin für Montag, ja das wäre praktisch. Schon als ich die Tür zur Praxis öffnete, ging das Geheule von vorn los. Ich war einfach nicht in der Lage, diesen Umstand zu verarbeiten.

Die Arzthelferin sah wohl schon, was los war und nahm mich sofort vor allen anderen auf und keine zwei Minuten später erklärte mein Hausarzt den Notfall und ich musste alles raus lassen. Und schon wieder heulte ich wie ein Schlosshund. Was habe ich über meine Kollegen gelästert, die dieses Problem schon viel früher hatten: Weicheier! Und jetzt war ich selbst mehr als genug betroffen!

Er schrieb mich dann für den Freitag und die gesamte nächste Woche krank. Donnerstag Vormittag wird ein weiteres Gespräch stattfinden, wie der Lage zu begegnen ist. Donnerstag Nachmittag erfolgt meine zweite Corona Impfung… Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, gehört aber irgendwie mit dazu. Wer weiß wie die Wirkung ausfällt.

Jetzt brauchte ich noch einen Corona Schnelltest, an der Kurpromenade sollte es eine Teststation geben, doch wat n Scheiß! Mit Smartphone anmelden und dann warten bis man aufgerufen wurde. Mein Wischkäschtle hatte ich natürlich nicht dabei, also verließ ich den Ort wieder und begab mich zu meiner Lieblingseisdiele – nach zwei Jahren Abstinenz. 6 Kugeln, wie immer und eine siebte damit es mir wieder besser ging. Nette Geste. Irgendwie brauchte ich das jetzt. Und meinen Corona Schnelltest holte ich mir in Rieseby, ein paar Kilometer weiter in Richtung Heimat. Und dort wurde das Ganze so was von lax abgehalten – geht doch!!

Ich habe Angst, dass es mit meiner Gefühlsleben schlimmer wird, als ich je gedacht habe. Mein Nervenkostüm ist arg ramponiert…

Wer will, stay tuned…

Zustand der allgemeinen Verfassung, ein Update

Vor kurzem noch sah die Welt nicht ganz so rosig aus für mich. Kurz vor der Rente, aber immer noch zu weit weg, rechnete ich nicht mehr sehr viele Chancen aus. Es kamen von Euch ein paar schöne Ratschläge, was ich tun könnte, doch irgendetwas in mir sagte ganz einfach: Abwarten und Tee trinken! Natürlich habe ich nicht abgewartet. Nach vielen erfolglosen Bewerbungen an Firmen die für mich in Frage kamen, nahm ich eine andere Strategie. Da viele Firmen nicht mehr selbst sondern über Leihfirmen einstellen, streute ich eine ganze Batterie von Bewerbungen in die Arbeitswelt. Zunächst passierte 4 Monate nichts, doch dann ging alles ziemlich schnell. Ich bekam einen Anruf von einer Leihbude auf die Möglichkeit als CNC Maschinenbediener. Ausgerechnet! CNC! Meine persönliche Hasskappe…

Aber ich ließ mich überzeugen und einen Tag später unterschrieb ich den Arbeitsvertrag. Es ist nicht das Traumgehalt, aber ich komme damit klar. Es gibt da Dinge, die mir wichtiger sind, als das. Vor allem der Wegfall der Gängelei durchs Arbeitsamt. Endlich wieder Ruhe. Das hellt schon mal ordentlich den Horizont auf.

Drei Tage später, also heute, hatte ich meinen ersten Arbeitstag bei DEM Gelenkwellenhersteller in Kiel. 70% vom Weltmarkt beliefert der. Ich hatte die letzte Nacht ziemlich schlecht geschlafen: Was würden für Anforderungen auf mich zukommen, wie sind die neuen Kollegen drauf und vor allem: wo sollte ich parken? DAS war eines meiner essentiellen Probleme. Auf Google Maps konnte ich keinen Firmenparkplatz erkennen. Nun, als ich ankam, war das Tor offen und vor dem Hauptgebäude war Platz genug. 🙂 Jo, alle für die Geschäftsleitung und ich mitten drin… egal, jetzt weiß ich, wo ich parken kann… wenn auch ziemlich eng alles.

So lernte ich zunächst Jan kennen, ein fröhlicher sympathischer Junge, der mir im Schnelldurchlauf die Firma vorstellte. Das hat natürlich auch seine Schattenseiten. Diese Firma ist so groß, dass ich mich im Laufe des Tages noch mehrmals verlaufen sollte. Wo waren die Toiletten noch mal? Die Kantine? Die Stempeluhr? Wo der Automat für die persönliche Schutzausrüstung? Keinen Schimmer… Auch am Ende des ersten Arbeitstages nicht… wo die Sozialräume waren, fand ich auf Anhieb wieder heraus.

Dann lernte ich Stefan kennen, die erfahrene CNC Fachkraft, die mich jetzt anlernen sollte. Stefan kam mir sehr freundlich entgegen, und nach den ersten Sätzen wusste ich, mit dem wird es bestimmt richtig gut laufen. Und so war es auch. Wir bedienten 4 Hämmermaschinen die zur Kaltumformung von Gelenkwellen gebraucht wurden. Hämmern, das wusste ich noch aus meiner alten Firma ist laut – sehr laut. Unsere Verständigung war nicht immer die Beste, irgendwann klappte das aber auch. Gehörschutz musste den ganzen Tag getragen werden, Handschuhe auch. Und das bei einer gefühlten tropischen Hitze. Solche Maschinen sondern eine Wärme ab, das ist unglaublich. Und Klimaanlagen für die Beschäftigten: Wo kommen wir denn da hin…

Meine erste Aufgabe bestand darin, Die Zufuhr von Werkstücken klarzustellen. Das hieß: Eine große Kiste mit Rohlingen, oder teilweise bearbeiteten Rohlingen aus dem Puffer holen, vor der Maschine abstellen und den Zulauf sichern. Drei bis vier Wellen auf einmal in die Hand und in einen Förderschacht legen. Da nun aber vier Maschinen zu bestücken waren summierte sich diese Arbeit mal vier. Natürlich teilten Stefan und ich uns diese Arbeit. Dennoch: ich hatte den ganzen Tag keinen Leerlauf. Denn irgendwann waren die leeren Kisten in den Maschinen auch mal voll, die mussten dann entnommen werden, eine leere Kiste wieder hinein und weiter ging es.

Stefan brachte mir dann wie nebenbei auch noch die erforderlichen Schritte zu diesen letzten Arbeitsgängen bei. Ehrlich gesagt, ich hatte nicht erwartet, das jemals zu behalten… CNC und ich… doch es kam anders: Bis Feierabend lief das richtig rund. Erster Tag vollkommen gelungen.

Was mich allerdings am meisten stört das sind die Arbeitsbedingungen aufgrund der Pandemie Vorschriften. Und davon am meisten das Tragen der Maske. Arbeiten und Maske tragen, am besten noch mit Schutzbrille bei dieser Hitze bringt dich an den Rand des Wahnsinns… Gott sei Dank musste ich das Ding nicht andauernd tragen, sonst wäre ich gleich wieder gegangen.

Das Fazit des Tages: Ich gehe morgen wieder hin… 🙂

Wolkenbilder…

Nach der Wetterkarte von Mikrosoft sollten wir Gewitter und Regen erwarten. Und ein Blick aus meinem Bürofenster überzeugte mich sofort. 🙂

Da braute sich etwas zusammen…

Es war eine richtiges Wolkenspiel, alle Sekunden änderte sich das Bild…

Und dann war plötzlich Schluss und der Himmel entlud seine Wassermassen… 🙂

By the way… Diese Wettervorhersage von Mikrosoft ist wirklich sensationell genau… 🙂

ECHT jetzt????

Ich bin ja NOCH bekennender GntM Fan. Nicht unbedingt wegen der karrieregeilen Hühner, die dort mitmachen, sondern eher was die Fotografen dort so auf die Beine stellen. Wenn man die neuen Folgen mit den alten vergleicht, fällt einem schon sehr bald auf: Das war zu Anfangszeiten richtig lehrreich. Heute wird das ja nur am Rande angerissen. Und so richtig vom Hocker hauen tut das glaub ich schon niemand mehr. Um so mehr war ich erstaunt, zu erfahren was doch der Kristian Schuller für ein toller Hecht im Karpfenteich ist. Die Bilder der letzten Staffel GntM von ihm waren mehr als unterirdisch. Und mit der Meinung war ich nicht der Einzige. Dennoch: das will ich Euch nicht vorenthalten. Bildet Euch ein eigenes Bild:

Steampunk at its Best

Aufmerksam wurde ich auf dieses Objektiv beim Stilpiraten Steffen Böttcher. Lang ist’s her, als er noch für Innovationen sorgte. Eigentlich viel zu teuer für ein zweilinsiges Objektiv aus Messing, doch ich hatte mich sofort in das Design verliebt und mir eines bestellt. Brauchen tut man das Ding nicht. Aber allein die Haptik zur Scharfstellung ist ein Gedicht. Mit einer Rändelschraube wird das Objektiv innen versteckt nach vorn und hinten gefahren. Das Objektiv ist ein 2.2/85mm. Die Blendenvorauswahl wird durch das Waterhouse Steckblendensystem geregelt. Nun, was soll ich sagen: Sie fallen des öfteren mal aus dem Schlitz heraus, so dass ich mich genötigt sah, bei uns im Werkzeugbau einen Umbau derer vorzunehmen. Sie wurden neu vermessen, um zwei zehntel Millimeter stärker geschliffen und per Drahterodierverfahren neu ausgeschnitten. Auf diesem Wege entstanden auch neue Formen: Zu den klassischen erhältlichen Lochblenden wurden noch eine Karo, Pik, Herz und Kreuzblende angefertigt.

Bleibt nur zu sagen: vor Blende vier ist das Ding eigentlich unbrauchbar… aber es macht trotzdem einen Spaß und eine Freude, mit analoger Technik herum zu spielen…Das fand auch meine damalige Kollegin Silvia und schoss dieses Bild von mir… mit Blende 4.

Für das erste mal in ihrem Leben mit so einer wilden Kombination, schon ganz vernünftig finde ich… 🙂

Helios-44M – 2/58mm die II

34 Jahre wohne ich nun schon hier

…ein 850 Seelen Dorf, und ich kenne noch lange nicht alles. Heute zum Beispiel habe ich mich für meine tägliche 10.000 Schritte and more Tour etwas anderes ausgedacht. Nachdem ich nun schon gefühlte hundert mal im selben Kreis gelaufen bin, zog es mich diesmal in eine andere Richtung. Ilewitt hieß der Ort. Kein Rundwanderweg 😦 Ilewitt gibt es in Neu und in Alt. Es sind zwei große Bauernstellen, die ich so noch nie besucht habe. Doch nicht die Bauernstellen, die sich mit anderen zu einer Windparkgemeinschaft gefunden haben, waren mein Ziel. Ich hatte es auf das Ilewitter Moor abgesehen.

Bis jetzt stehen dort 5 Windmühlen, und wenn ich den Betreibern Glauben schenken soll, sollen auf der Halbinsel Schwansen noch bis zu 140 (!) dazu kommen. Natürlich laufen die Naturschützer jetzt schon Amok. Geschredderte Vögel sehen halt nicht gut aus… Und ich möchte auch nicht von diesen Dingern umzingelt sein. Mal abgesehen davon: Die Verkaufspreise vieler Eigenheime werden dann auch ziemlich in den Keller gehen, wenn es einmal zu solchen Aktionen kommen kommen sollte. Nun, noch stören mich diese 5 nicht so sehr. Sie sind weit genug von meiner Behausung entfernt, obwohl sie natürlich das Gesamtbild erheblich stören. Wenn es denn so wäre, dass wir auch etwas von dem Strom in unserem Dorf erhalten würden – wie es mal geplant war, könnte ich über vieles hinweg sehen, doch der Strom fließt ganz woanders hin…

Die sind schon ziemlich groß, die Dinger, warum hätte es nicht eine Nummer niedriger sein können? Wenn man direkt darunter steht vernimmt man schon einen schlagenden, surrenden Ton, der auf die Dauer bestimmt nicht gesundheitsfördernd ist.

Doch kommen wir zur nächsten Plage.

Beschaulich liegt das Dorf Loose inmitten umgeben von Natur. Getrennt durch die Bundesstraße 203. 12 km nach Damp und 10 km nach Eckernförde.Ideal eigentlich. Das hohe Gebäude rechts im Bild war mal unsere alte Meierei. Ich kannte sie noch als Schandfleck im Dorf, bis sich der Bäckermeister Kolodzey, der sich für mehrere mutige Projekte im Dorf verantwortlich zeigt, ein Herz fasste und daraus einen Wohnsilo machte. Keiner hatte so recht daran geglaubt, dass das Ding wirklich etwas werden würde. Doch es wurde etwas. Die Wohnungen sind vermietet und sich selbst gönnte der Meister gleich eine Penthouse-Wohnung ganz oben über Loose. Es gab sogar eine Besichtigung der Räumlichkeiten und ich fand den Rundumblick über die Schwansener Gegend damals richtig aufregend. Doch ich will auf etwas Anderes hinaus. Das Bild oben trügt etwas. Denn keine 20cm weiter im Kameraschwenk nach links sieht es so aus:

Auch diese Burschen haben nicht unbedingt den Ruf, gesund zu sein… Wir wollen schnelles Internet, überall Netz im Smartphone, also müssen mir auch dazu stehen, dass wir uns von Elektrosmog berieseln lassen. Fortschritt kostet immer etwas…manchmal auch mehr…

Weiter geht meine Reis nach Ilewitt. Es sollte hier ein Moor geben, doch wo? Kurz vor Erreichen des Hofes Alt Ilewitt zweigt ein Feldweg nach links ab. Na, dann nehmen wir doch den. 🙂 Nach ungefähr 1,5km stehe ich tatsächlich vor einer großen Fläche, die man als Moor bezeichnen kann.

… rechts davon steht etwas, was meiner Nase und meinen Augen überhaupt nicht entgehen kann:

Was für eine Pracht! 🙂 Links davon scheint jemand sich nichts dabei gedacht zu haben, eine Entsorgungsmöglichkeit für Gartenabfälle entdeckt zu haben…

Ohne Worte…

Bevor ich ins Moor eintrete versuche ich mich etwas außen herum zu orientieren. Es gibt eine eingefahrene Traktorspur, die ich dazu nutze und komme alsbald zu zwei Hochsitzen.

Hier konnte ich gleich einmal die Beschaffenheit bei Gegenlicht für dieses Objektiv nutzen, und siehe da, es tat genau das, was ich erwartet habe. 🙂

Von hier aus drang ich dann durchs Unterholz ins Moor ein. Alles war natürlich noch vom Morgentau ziemlich nass, aber es herrschte eine drückende Schwüle. Und was erlebt man ganz besonders in dieser Umgebung? MÜCKEN, SCHNAKEN, all so’n Zeug wuselten wie verrückt um mich herum. Was hat der erfahrene Waldläufer also vergessen?

MÜCKENSCHLEIER!…. Das nächste mal also nicht ohne!!!! Und so flüchtete ich für’s Erste von diesen Blutsaugern. Natürlich nicht ohne zu versprechen: „Ich komme wieder!“ 🙂

Am Ende sind es dann auch 11.309 Schritte geworden. Ein gutes Ergebnis, finde ich… mal so eben 8km abgerissen… und es sollen noch mehr werden, meine Kondition ist so etwas von im Keller…

Stay tuned…

Helios-44M – 2/58mm

Zu Anfang die Enttäuschung – aber dann… 🙂

Heute Mittag – ja ich weiß, zwischen 11 und 3 hat der Knipser frei – wollte ich mal wieder nach längerer Zeit mein Helios 44M ausführen. Diese Version habe ich in der letzten Zeit sträflich vernachlässigt. Eigentlich war ich frohen Mutes – doch die Ernüchterung trat urplötzlich nach dem ersten Bild wieder ein: Mein Gott, wie unscharf ist das denn??? Kopfschüttelnd blickte ich auf mein Kamera-Display. War das jetzt ein Ausreißer? Waren meine Augen schon wieder schlechter geworden? Sollte ich auf ein System mit Fokopeaking umsatteln? War ich über Nacht zu einem manuellen Versager geworden? Schlagartig gingen mir da die wildesten Gedanken durch den Kopf.

Gut, dachte ich mir, mach mal einfach weiter. Wird schon werden, dachte ich mir und ging weiter meines Weges, um die täglichen 10.000 Schritte (um und bei) abzulatschen. Im Wald fiel mir auf:

… und Rumms ist alles grün!

Fundstück der Woche.

Ich probierte alles mögliche, um diese Unschärfe aus den Bildern zu bekommen, auch die Verstellung des Okulars auf +2 Dioptrien brachte nichts nennenswertes zu Tage. Ich wollte trotzdem weiter knipsen und gab mich mürrisch mit der Unschärfe ab. An einer Stelle fand ich eine Gruppe blühenden Waldmeisters… Nichts spektakuläres – doch wie das Ganze dann nach der Bearbeitung mit Affinity aussah – hat es mich schon umgehauen, wie alle anderen Bilder auch. Ob das Kunst ist oder nicht, spielt in erster Instanz überhaupt keine Rolle… es war anders – und deshalb gefiel es mir. Hier die Bilder ohne Worte.

Ich hasse das…
Grün, Gelb und Blau,die vorherrschenden Farben im Mai von Schleswig-Holstein
Auch meine Lieblingsallee erstrahlt in neuem Grün
Dieses Bild mit Blende 8 geknipst zeigte mir überdeutlich, wie es um den Sensor meiner Canon stand: Bös dreckig… Das war schon fast so anstrengend wie bei analogen Bildern die Staubflecken und Fussel weg stempeln… da muss ich wohl mal ran…
Vor ein paar Monaten war hier alles vereist und ich brüllte die Bäume an: Richchchchcht Euch… und jetzt?
Auch aus dieser Perspektive eine Wucht.
Was war denn jetzt los? Invasion? Corona fällt aus? Grenzen offen? Was für ein Verkehr am Himmel… Erschreckend…
Ich war fast schon mit den Nerven fertig, dann machte ich noch ein Testbild,diesmal mit offener Blende. Kein Sigma ART Bild, doch mir reichte es vollkommen… 🙂 Weiter machen.

Die Luft war jetzt schon seit einiger Zeit mit dem Duft des Weißdorns angereichert, es war einfach nur herrlich. Warm, fast schon zu warm, ein laues Lüftchen und dann dieser Duft…

Da isser, der Übeltäter. An den Straßen war er schon verblüht, doch hier auf den Feldern war diese Pracht noch so was von üppig…
Einmal die Schattenseite… Ich finde dieses Bild, trotz oder gar wegen der fehlenden Schärfe, so was von genial…
Und noch mal von der Sonnenseite – nicht weniger schön… Hier kann man sehr schön erkennen, dass das
Arbeiten mit den Farbtemperaturen, im Schatten etwas bläulicher als in der Sonne, doch seine Berechtigung hat.
Zum Schluss das Getreide, welches mich schon seit Jahren begeistert, nicht nur weil es eben auch im Bier zum Tragen kommt: die Gerste…

Es ist schon manchmal etwas merkwürdig. Aufgrund der Blendung von der Sonne, kann man nicht immer sehr gut erkennen, was da auf dem Display so leuchtet. Ich denke, ich werde mir auch einen größeren Monitor auf die Kamera flanschen, damit dieses Briefmarken gucken ein Ende hat. Weiterhin werde ich mich mit dem Helios-44 intensiver beschäftigen, kann ja sein, dass dieses Modell eben nicht so glücklich gewählt ist, oder auch ein Montagsmodell ist. Auf jeden Fall gibt es mir steile Vorlagen für gute Bilder in der Postbearbeitung… 🙂 Stay tuned.