Nach einer whats app Nachricht meiner Frau aus Damp, wo der Strand heute unter Wasser stand – wir hatten unseren ersten großen Herbststurm, machte ich mich auf den Weg wie es wohl in Eckernförde im Hafen aussah. Immer wenn Ostwind angesagt war, füllte sich unsere Bucht mit viel Wasser und ließ den Pegel gehörig ansteigen. Doch so schlimm, wie es vor ein paar Monaten war mit Wasser über die Kaimauern schwappen und so, war es diesmal nicht. Da sah die Situation in Flensburg schon ganz anders aus. Dennoch gab es einen Grund für mich, dieses Ereignis, als ein besonderes anzunehmen. Und das war das Licht, welches ich vorfand.
Es war gerade um die 14.00 Uhr und es war blau. Regelrecht blau. Blau und dunkel. Ich konnte mir bisher nicht mehr vorstellen, wann ich am 17. November um knapp 14.00 Uhr mit ISO800 fotografiert habe. Hinzu kam eine Scheißkälte mit vier Grad und eben dieser kalte Ostwind. Dauerte auch nicht lange, da fragte ich mich, wie lange ich hier rum wandern würde. Doch ich biss die Zähne zusammen und verbrachte eine ganze Zeit am Hafen und an der Hafenspitze von Eckernförde.
Unsere Badewanne, ziemlich voll gelaufen…
… aber noch nicht übergelaufen… 🙂
Mein spezielles Lieblingsbild von diesem Tag. Überarbeitet am 19.11.2022. Gefiel mir so einfach besser. 🙂
Unsere Daten…
Darf natürlich auch nicht fehlen…
Fischbuden und ähnliches haben wir reichlich…
Was mich am meisten freute war die Tatsache, dass ich mehr oder weniger allein unterwegs war. Selten war jemand zu sehen an der Hafenspitze. Einige wenige hatten sich in Restaurants oder Cafe’s verkrochen. So hatte ich allen Platz für mich allein… ich mag so etwas. Bringt auch ordentlich Stimmung in die Bilder… finde ich.
Weihnachten naht in großen Schritten, hier ist der Anfang…
Und zum Schluss noch ein wenig Kuddelmuddel… hat auch seine Berechtigung an diesem Tag. 🙂
Die Sprottenflotte hat es ob des Sturmes dahin gerafft…
… und der Pegelstand mit 5,70m eben nicht ganz so tragisch… 🙂
Nach dem Blick auf die Uhr war es 10.25 Uhr. Eigentlich noch Zeit genug das Örtchen WELT in Nordfriesland aufzusuchen. Birgit hatte zum Treffen „der Geimpften“ in einem Landgasthof zum Mittagessen eingeladen, der, nennen wir es mal, am Ende der Welt lag.
Es waren immerhin 94km, die ich in 1.22 Std. schaffen sollte um pünktlich um 12.00 dort anzukommen.
Nach einer fröhlichen Eingabe in mein Navigationsgerät – begann das Drama schon kurz vor Eckernförde. Weit vorher kündigte sich mal wieder ein Stau vor der Ampel Richtung Schleswig an. Ich bog also rechtzeitig ab und nahm den Weg über die Dörfer. In Fleckeby sagte mir das Ding, ich solle links abbiegen. Mein Bauch sagte NEIN, doch der gesunde Menschenverstand bog natürlich ab. Kann doch nicht so verkehrt sein, was so’n technisches Wunderwerk wie das Navi da macht.
Es ging über Umwege, die ich vorher nie kannte, nur um dann dort abzubiegen, wo ich es auf der regulären Route eine viertel Stunde früher gekonnt hätte, wäre ich meinem Bauch gefolgt… Grrrmbl.
Egal, ich fand mich jetzt auf der Spur, doch die Zeit lief… Aus dem erstmals komfortablen Zeitpuffer wurde es immer enger. Das Fahren über die Dörfer mit teilweise abenteuerlichen Straßen machte die Sache nicht einfacher: Raus aus der Ortschaft, Gas, kurz auf 150, dann bremst dich schon der nächste Bremsklotz in Form eines Ortsschildes aus. Oder Wohnmobile, die man aufgrund der Schmalhaftigkeit der Straßen unmöglich überholen konnte.
Kurz hinter Oldenswort ist mir dann der nächste folgenschwere Fehler unterlaufen: Irgendwie habe ich die falsche Abfahrt genommen und irrte nun in einem Kreis umher: Bitte die nächste Ausfahrt links nehmen, bitte wenden, die nächste Abfahrt rechts krächzte es aus meinem Navi.
Ich entfernte mich immer weiter vom Zielort und versuchte es zunächst nach Richtung St Peter Ording, wo ich dann völlig genervt auf einem Parkplatz hielt und eine Meldung in die Runde sandte: Ich weiß nicht mehr wo ich bin… 😦
Es war jetzt schon 15 Minuten nach 12 und ich hasse Unpünktlichkeit. Da kam mir der Gedanke, doch mein Handy als Navi hinzuzufügen. Hier konnte ich komfortabler die weitere Umsicht einstellen und wusste auch wieder wo ich war. Nun gab ich noch das Ziel ein und los ging es. Vorbei am Eidersperrwerk, wo ich meinen Augen nicht traute: Alles voll… der Parkplatz, die Umgebung, Menschen ohne Ende. Ich fragte mich: WAS ist hier so interessant? Mir wurde nur klar, wenn wir einen Ausflug nach St. Peter Ording planen sollten, würde das ins Chaos führen.
Mein Handy brachte mich also sicher zum „Möllner Hof“ nach Welt.
Dort traf ich auch gleich auf dem Parkplatz auf Micha, endlich ein bekanntes Gesicht… 🙂
Er hatte draußen reserviert, gute Idee bei dem schönen Wetter. Eine Scholle und ein Weißbier, sowie einige Gespräche weiter, ging es an die weitere Tagesplanung.
Auf dem Weg hierher war mir ja schon mulmig, nach St.Peter zu fahren, und so brachte ich mein Unbehagen diesbezüglich zu Wort. Ich schien nicht der Einzige zu sein, dem es so erging. 🙂
So einigten wir uns auf einen Ausflug auf’m Deich nicht weit von Blocksberg. Nein, wir haben nicht Bibi getroffen und auch keine weiteren Hexen.
Dafür war heute mal die Nordsee vor Ort. Und es gab einen Himmel, der seinesgleichen suchte. Ich habe heute nur zwanzig Fotos geschossen, doch diese haben mir gezeigt, ich muss da noch mal hin, bei so einem Wetter. Wir hielten uns ein wenig mit Fotografieren auf, bis sich der Hunger, oder Durst, schon wieder meldete und wir den Imbiss gleich hinter dem Deich aufsuchen wollten.
Doch man stellte fest, es gab dort keine Frikadellen… (Insider)
Alle paar Minuten ein neues Bild, Faszinierend!
Also schlug Birgit vor ins Glücks-Cafe zu fahren, um zumindest ein schönes Stück Torte zu sich zu nehmen. Wäre sie nicht vorweg gefahren, ich wäre wieder irgendwo zwischen Schafen und Ureinwohnern hängen geblieben.
Das Cafe erwies sich als Himbeerhof mit der Möglichkeit zum Selberpflücken. Nun, davon machten wir keinen Gebrauch. Dafür von den köstlichen Torten. Lecker Zeuch!
DAS ist der Beweis… 🙂
Und wieder waren wir in ein Gespräch vertieft. Es war wie zu Alten Zeiten. Wie Birgit anmerkte:
Wie vor 10 Jahren. Und mir wurde wehmütig klar, dass nicht nur die Entfernungen der ehemaligen Fotolehrlinge ein Hindernis waren, sondern auch die Dinge, die das Alter manchmal so mit sich bringen. Mittlerweile bis über 60 Jahre alt… aber mit dem Kopf und dem Herzen verbunden flammte dann noch einmal kurz diese Verbindung in den Köpfen aller Beteiligten auf. Verbunden durch das Blaue Band… War ne schöne Zeit.
Beim Ausgang fiel mir dann noch diese Kuriosität auf:
Auf dem Parkplatz wurden noch Geschenke verteilt 🙂 und angefragt, was denn nun noch anliegen würde. Es donnerte und es blitzte. In Anbetracht dessen und meiner aufkommenden Sorge um die Probleme zu Hause, klinkte ich mich aus dem weiteren Vorhaben aus. Wäre ich 20 Jahre jünger, wäre da etwas Anderes bei heraus gekommen. Aber so… Und so begaben wir uns wohl alle auf den Heimweg.
Und der sollte es noch in sich haben. Schwarze Wolken überall. Vor mir, links und rechts… nur hinter mir war es hell. Hin und wieder mehr oder weniger schlimme Regenschauern. Ich war froh in meinem Auto zu sitzen. In Silberstedt brach dann das ganze Unheil über mich herein:
WASSER in solchen Mengen, habe ich noch nie gesehen. Fahren wurde unmöglich, mein Fahrzeug entwickelte sich zu einem kleinen Boot. Ein Glück war kein Verkehr auf der Straße und so schwamm ich auf den nächsten Parkplatz eines Supermarktes und wartete dieses Unwetter erst einmal ab.
Ein Regenbogen zeigte mir nach 10 Minuten an, es war vorbei. Zwar immer noch Wasser auf der Straße, aber ich konnte sie jetzt jedenfalls sehen!
Zu Hause angekommen, erzählte ich Sabine davon, und auch in Eckernförde, im Kakabellenweg, der liegt etwas tiefer in einer Straßensenke, soll es zu so einem Vorfall gekommen sein.
Jetzt tippe ich die Geschichte und die Bilder hier ein und finde, es wäre schön, mal wieder „Fotolehrling“ zu sein. Auch über die Entfernungen hinweg mit gemeinsamen Bildern – wie damals, als wir durch das Blaue Band offiziell verbunden waren.
Eine kontroverse, bisweilen moralische Diskussion über Schönheit. Eine nicht ganz wissenschaftliche Betrachtung. Fotografien von Schönheit, wie ich sie sehe.
Eine kontroverse, bisweilen moralische Diskussion über Schönheit. Eine nicht ganz wissenschaftliche Betrachtung. Fotografien von Schönheit, wie ich sie sehe.